Tagebuch4



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Eine/r unserer Autoren bewundert Menschen, die regelmäßig Tagebuch führen, seit jeher. Nur konnte sie/ er sich selbst nie dazu aufraffen... Das Interview:

Hast du jemals in deinem Leben Tagebuch geschrieben?

Nein, leider nicht. Ich habe immer mal wieder versucht, ein Tagebuch zu führen, aber ich bin nie über die ersten ein bis zwei Einträge hinausgekommen und habe es dann doch wieder aufgegeben.


Hat dir die Zeit dazu gefehlt oder hattest du keine Lust mehr dazu?

Sowohl als auch. Ich habe die Leute, die regelmäßig Tagebuch geschrieben haben, immer bewundert, weil ich es eigentlich für eine schöne Sache gehalten habe und das auch jetzt noch tue. Aber immer, wenn ich selbst damit angefangen habe, habe ich mich komisch gefühlt, alles einer leeren Seite zu erzählen. Deshalb habe ich mir dann auch nie bewusst die Zeit dazu genommen.


Dir hat vermutlich auch nicht geholfen, eine leere Seite zu füllen?

Eher nicht. Ich habe es auch nie geschafft, mich dieser leeren Seite wirklich zu öffnen. Ich dachte immer, dass sich das nach einiger Zeit bestimmt gibt, aber dazu kam es nie.


Wie sah dein Tagebuch aus?

Da gab es verschiedene Varianten: ein hübsches Notizbuch, wie ich es eigentlich immer am schönsten fand, aber auch in Briefform oder als simple Computerdatei. Der Kreativität sind dabei ja keine Grenzen gesetzt.


Das hört sich wirklich schön und abwechslungsreich an, wenn du sogar verschiedene Varianten genutzt hast. Hast du das Notizbuch geschenkt bekommen?

Nein, die Notizbücher, die ich eigentlich gerne als Tagebuch nutzen wollte, habe ich immer selbst ausgesucht und gekauft. Aber wenn ich ein hübsches Notizbuch geschenkt bekommen hätte, vielleicht sogar von einer Person, die mir nahe steht, dann hätte ich das sicherlich auch gerne als Tagebuch ausgewählt.


Würdest du sagen, dass es anderen Leuten helfen kann, zu schreiben?

Ganz bestimmt sogar. Ich bin der Meinung, dass es immer sehr hilfreich ist, sich mit seinen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen. Sei es nun in einem persönlichen Gespräch mit vertrauten Personen, einer Mail an die beste Freundin oder den besten Freund oder eben in Form des Tagebuchschreibens. Denn selbst, wenn man nur für sich selbst schreibt, kann man oft einen ganz anderen Blick auf seine Situation bekommen. Man denkt viel bewusster über sich und seine Probleme nach und hat so die Möglichkeit, ganz neue Lösungsmöglichkeiten zu finden oder die Dinge einfacher zu verarbeiten, weil man sich mal alles von der Seele geschrieben hat.


Verarbeiten würde auch bedeuten, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen?

Nicht zwangsläufig. Ich denke, das kommt ganz auf die Situation an. Bestimmt kann das Tagebuch-Schreiben auch dazu beitragen, dass man sich darüber klar wird, dass man etwas alleine nicht schafft und man nach einiger Zeit den Mut fasst, sich an Freunde, Familie oder eine entsprechende Hilfestelle zu wenden – dass man selbst erkennt, dass man sich für seine Probleme nicht schämen muss.

Aber ich denke, dass es zum Beispiel bei „Alltagsproblemen“ – einem Streit, Liebeskummer oder ähnlichem – schon viel bringen kann, sich selbst mit Geschehenem auseinanderzusetzen. Wenn man das Problem erst einmal ausgesprochen oder zu Papier gebracht hat, kann man es viel leichter aus verschiedenen Sichtweisen betrachten: Was genau ist vorgefallen? Warum könnten sich die Beteiligten so verhalten haben? Wie könnten sie sich gefühlt haben? Manchmal sieht man danach von ganz alleine alles viel klarer und kann daraus lernen und dementsprechend etwas am eigenen Verhalten ändern oder sich klar machen, warum es vielleicht besser so ist.



Unter der Rubrik "Mein persönliches Tagebuch - die Interviewreihe von und über Tagebuchautoren" sprechen unsere Autoren über ihre Erfahrungen mit dem Tagebuchschreiben. Teil 4







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Wichtiger Hinweis: Unser Tagebuch wird von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gepflegt und betreut. Wir bieten keine medizinische, juristische oder psychologische Beratung. Unsere Antworten basieren auf Lebenserfahrungen und der persönlichen Einschätzung unserer Autorinnen und Autoren. Sie sollen den Schreibern helfen, nicht alleine mit ihren Problemen dazustehen, ihnen Mut machen und neue Wege aufzeigen.

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