Gesprächspsychotherapie



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In schwierigen Zeiten sind wir auf der Suche nach Lösungen für unsere Probleme. Wie die Gesprächspsychotherapie uns dabei helfen kann diese neuen Wege zu finden und ungenutzte Ressourcen zu entdecken, erfahrt ihr hier.


Noch immer etwas nervös, aber gleichzeitig zuversichtlich sitzt Maria in ihrer inzwischen zweiten Therapiesitzung. Mit einer offenen positiven Haltung sitzt ihr der Therapeut zugewandt gegenüber. Während Maria von ihren Erfahrungen erzählt, versucht der Therapeut - durch einfühlsame Fragen – ihre innere Welt und ihr Selbstbild besser zu verstehen. Dabei achtet der Therapeut immer darauf Maria gegenüber sehr viel Wertschätzung, bedingungslose Zuwendung und einen urteilsfreien Raum entgegenzubringen.


Es geht um mich


Die im Beispiel beschriebene Therapieform - die Gesprächspsychotherapie - beruht auf dem Personzentrierten Ansatz und wurde von dem amerikanischen Psychologen Carl Rogers entwickelt. Im Mittelpunkt steht die Person - nicht das Problem. In der Gesprächspsychotherapie lernen Menschen ihre verborgenen Fähigkeiten zu entwickeln und eigenständig Lösungen für ihre Probleme zu finden. Dabei spielt die oben beschriebene Haltung eine entscheidende Rolle für die Qualität der Beziehung zwischen Therapeut und Klient, sowie für den Erfolg dieser Therapieform.


Maria hatte sich nach einer sehr schmerzhaften Trennung für eine Therapie entschieden, da sie Angst hatte, alleine nicht mehr aus dem Loch, in dem sie sich nun bereits einige Monate befand, herauszukommen. Sie litt unter starken Depressionen, die es ihr im Alltag schwer machten, so weiterzumachen wie bisher. Während sie in der Therapie über ihre Beziehung berichtete, in der sie sich als stark unterdrückt und unterlegen wahrgenommen hatte, erkannte Maria immer mehr ein Muster in ihrem Verhalten. Auch in allen vorangegangenen Partnerschaften nahm sie die Rolle der Unterlegenen ein und verlor so immer mehr Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit. Sie erzählte im Laufe der Therapie auch von ihren Kindheitserinnerungen und erkannte plötzlich einen roten Faden, denn auch ihr Vater hatte sie als Kind bereits stark unterdrückt und klein gemacht. So flüchtete sie sich immer wieder in Beziehungen, die das gleiche oder ein ähnliches Muster aufwiesen und machte es zu einem festen Bestandteil ihres Selbstkonzeptes. Unser Selbstkonzept (auch Selbstbild genannt) beschreibt das Bild, was wir von uns selbst haben. Marias Kindheitserfahrung hatte einen starken negativen Effekt auf ihr geformtes Selbstbild. Sie hatte in ihrer Kindheit nicht erfahren, ein wertvoller Mensch zu sein und sich infolgedessen immer wieder Partner gesucht, die ihr dieses Bild von ihrer Selbst bestätigten.


Neue Möglichkeiten erschließen


Die Gesprächspsychotherapie nach Rogers soll Klienten dabei helfen, ihre eigenen Möglichkeiten wieder zu erkennen, alte Muster aufzulösen und neue Fähigkeiten zu entfalten. Dabei geht es verstärkt darum, am Menschen und seinen Entwicklungsmöglichkeiten zu arbeiten und diese zu fördern, nicht so sehr um das Problem bzw. die Symptome bei einer einhergehenden Erkrankung.


Wann ist eine Gesprächspsychotherapie sinnvoll?


Diese Therapieform wird häufig, aber nicht ausschließlich, bei neurotischen Erkrankungen, wie Ängsten, Depressionen oder psychosomatischen Erkrankungen angewandt. Auch bei Persönlichkeitsstörungen hat sich diese Methode als sehr wirkungsvoll herausgestellt. Dabei kann, nach Absprache mit dem Hausarzt, eine zusätzlich medikamentöse Behandlung sinnvoll sein.


Das merkwürdige Paradox ist, dass ich mich verändern kann, wenn ich mich so akzeptiere wie ich bin. - Carl Rogers

Den richtigen Therapeuten finden


Da die Beziehung zwischen Therapeut und Klient eine sehr wichtige Rolle für den Erfolg dieser Therapieform spielt, sollte bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten darauf geachtet werden, inwieweit der Klient nach dem ersten oder den ersten paar Gesprächen, ein gutes Gefühl hat.


Nach einigen weiteren Sitzungen beendete Maria die Therapie erfolgreich. Sie hatte es geschafft mehr und mehr zu der lebensfrohen, zufriedenen und offenen Person zurückzufinden, die sie war. Mit einem gestärkten Selbstbewusstsein lernte sie auch einen neuen Mann kennen, bei dem sie zum ersten Mal das Gefühl hatte, ihm auf Augenhöhe zu begegnen und sich nicht unterordnen zu müssen.


Während Marias Beispiel nur einen kleinen Auszug aus der Gesprächspsychotherapie bietet, bleiben die Grundsätze, nämlich eine wertstiftende, empathische Zuwendung des Therapeuten gegenüber seines Klienten, gleich.







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