EMDR Traumatherapie

Traumatische Erfahrungen können einen Menschen so stark belasten, dass das alltägliche Leben unglaublich erschwert wird. EMDR kann Betroffenen im Rahmen einer Psychotherapie helfen diese Erinnerungen zu verarbeiten.
Ein lauter Knall erfüllt die Luft und helle Lichter blitzen am Himmel auf. Ein kalter Schauer läuft ihm den Rücken herunter. Vor seinem inneren Auge spielen sich Bilder und Filmausschnitte ab. Es fühlte sich so an als würde er wieder Mitten auf dem Schlachtfeld stehen und die Schüsse auf sich niederprasseln hören. Er ist paralysiert - kann sich keinen Zentimeter bewegen und hofft, dass jemand ihm aus diesem Alptraum reißt. Irgendwann findet er sich in der Realität wieder zurück: es waren nur Jugendliche, die mit Feuerwerkskörpern spielen.
Solche Flashbacks sind typisch für traumatische Erfahrungen. Die Betroffenen leiden immens darunter, da sie sich dieser Wucht an Gefühlen machtlos ausgeliefert fühlen. Teilweise können sie auch nicht sprechen, da das Sprachzentrum von den traumatischen Erinnerungen unterdrückt wird - ein sogenannter „Speechless terror“ (sprachloses Entsetzen). Psychotherapie soll diesen Menschen dabei helfen ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten.
Was ist EMDR überhaupt?
Die Abkürzung EMDR steht für die englische Bezeichnung „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“. Auf Deutsch bedeutet das übersetzt in etwa „Desensibilisierung und Aufarbeitung mithilfe von Augenbewegungen“. Diese Technik wird verwendet, da sie ein weniger intensiv empfundenes Hervorrufen von traumatischen Erinnerungen ermöglicht. EMDR ist daher als Therapieform für die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen international anerkannt.
Wie läuft die Behandlung ab?
Der erste Schritt ist wie in jeder Therapie die Anamnese: die Leidensgeschichte der betroffenen Person wird erfasst, um herauszufinden welche Faktoren zum aktuellen Gemütszustand beigetragen haben. Es ist wichtig, dass ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wird und die Behandlung an einem Ort stattfindet, an dem sich der/die Patient/in sicher fühlt. Anschließend wird noch ein positiver Leitgedanke ausgewählt, welcher im Laufe der Behandlung verankert werden soll. Dieser kann zum Beispiel lauten: „Ich habe die Kontrolle über meine Gefühle.“
Die EMDR Behandlung selbst besteht aus dem Hervorrufen der traumatischen Erinnerung während die Augen dem Finger des Therapeuten schnell von links nach rechts folgen. Die Verarbeitungsprozesse, die dadurch in Gang gesetzt werden, können entlastend wirken.
Und wie funktioniert die Therapie?
Es wurde lange angenommen, dass EMDR wirkt indem es die beiden Gehirnhälften miteinander in Synchronisation bringt. Neue Studien haben jedoch herausgefunden, dass diese Annahme nicht standhält. Stattdessen ist es eine Art Überlastung des Arbeitsgedächtnis, welche dazu führt, dass die Emotionen und Gefühle, die zusammen mit der Erinnerungen nach oben geholt werden, weniger „Raum“ haben. Das Thema besitzt aber nach wie vor Forschungsbedarf, um die genauen Prozesse zu beleuchten.
EMDR kann aber nicht nur in der Traumatherapie angewandt werden, sondern wird beispielsweise auch bei Stressreaktionen, Angststörungen und Kindern mit ADHS gegen Lernblockaden eingesetzt. Ob EMDR für dich geeignet und sinnvoll erscheint solltest du unbedingt mit deinem Psychotherapeuten besprechen, da die Konfrontation mit traumatischen Erinnerungen sehr tiefgreifend ist.
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