Die Psychoanalyse: Unterbewusstes bewusst machen

Wie die Psychoanalyse euch dabei helfen kann schmerzhafte Erfahrungen zu verarbeiten und warum diese auch heute noch ein wichtiger Bestandteil vieler Therapien ist, erfahrt ihr hier.
In einem ruhigen Raum liegt der Patient auf einer Couch, während er dem Therapeuten, der neben ihm in einem Sessel sitzt, über seine schmerzlichen (traumatischen) Erfahrungen erzählt. Das ist wohl das typische Bild, das wir mit einer Psychoanalytischen Therapie verbinden.
Tatsächlich hat das, uns so bekannte, Bild des Patienten auf der Couch und dem daneben sitzenden Therapeuten einen wichtigen Hintergrund: Schon Freud, der Begründer dieser Therapieform, setzte sich in dieser ungezwungenen Atmosphäre mit seinen Patienten zusammen. Da diese den Therapeuten in dieser Position nicht sehen konnten, soll der Patient offener und freier über seine Gefühle und Erlebnisse sprechen können.
Und genau damit befasst sich die Psychoanalytische Therapie, die traditionell auch als Psychoanalyse bekannt ist. Es geht um unsere unbewussten (traumatischen) Erfahrungen, die wir im Kindes- und Jugendalter gemacht haben und die sich jetzt in Form von psychischen Krankheiten oder anderen Störungen manifestieren.
Wie läuft die Psychoanalytische Therapie ab?
In dieser Art von Therapie geht es darum unbewusste Konflikte oder Störungen einer Person im Gespräch zu erkennen, benennen und bewusst zu verarbeiten. Dazu wird zunächst davon ausgegangen, dass wir alle durch unbewusste Prozesse, die sich auf unser Fühlen, Denken und Handeln auswirken, beeinflusst werden. In dem Gespräch nimmt der Therapeut deshalb zunächst die Rolle des Zuhörers ein und versucht seinen Gegenüber dabei zu unterstützen, seine eigenen Gefühle und Gedanken zu reflektieren. So sollen unbewusste Zusammenhänge erkannt werden, die der Person dann helfen, innerlich an die Stelle der Entwicklung zurückzugehen, an der es zu der Störung kam und diese dann mithilfe des Therapeuten aufzulösen. Dadurch haben Patienten dann die Möglichkeit für sich neue Lösungswegen zu entdecken und mit ihren Gefühlen besser umzugehen. Sie lernen wie sie mit sich und ihrem Umfeld – gerade auch in belastenden Situationen – besser umgehen können.
Dauer und Kosten der Psychoanalytischen Therapie
Obwohl die klassische Psychoanalyse von Freud als Langzeittherapie angelegt wurde, denn seiner Meinung nach war gerade diese Regelmäßigkeit entscheidet für den Erfolg einer Therapie, werden die Rahmenbedingungen inzwischen stark auf die Bedürfnisse der Patienten sowie die Art der psychischen Störung abgestimmt. Auch, ob eine ambulante oder stationäre Behandlung sinnvoller ist, ist stark von dem Patienten selbst abhängig. Ist der Patient geistig und körperlich stabil, so kann auch eine ambulante Therapie sinnvoll sein. Handelt es sich allerdings um eine Suchttherapie oder Personen, die suizidgefährdet sind, ist dies erst nach einem Klinikaufenthalt möglich.
Besonders bei Angst-, Zwangs-, Ess- und anderen Persönlichkeitsstörungen sowie Depressionen hat sich diese Therapieform bewährt. Zum einen gibt es Kurzzeittherapien, beispielsweise wenn es um eine Notfallbehandlung geht. Zum anderen gibt es mittelfristige und langfristige Therapieverfahren, z.B. analytische (Langzeit-) Psychotherapie. Diese sind dann häufig so ausgelegt, dass mehrere Sitzungen pro Woche stattfinden. Vorausgesetzt der Therapeut ist Arzt oder Psychologe und verfügt über eine psychoanalytische Ausbildung (mit kassenärztlichen Zulassung), werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Zusammenfassend kann die Psychoanalytische Therapie für den Patienten sehr anstrengend und kräfteraubend sein. Denn es werden oftmals schmerzhafte Erinnerungen aus der Vergangenheit aufgearbeitet. Diese Verarbeitung kann zudem viel Zeit in Anspruch nehmen und auch für die Patienten sehr stressig sein. Und trotzdem sollten - davon war auch Freud bereits überzeugt - Betroffene sich mit diesen Erlebnissen auseinandersetzen, denn verdrängte Erfahrungen, das belegen inzwischen auch zahlreiche Studien, können langfristig sehr belastend und sogar schädlich sein. Die Psychoanalytische Therapie ist also eine unterstützende Form, die uns dabei hilft durch Auseinandersetzungen mit unseren Gefühlen neue Möglichkeiten zu entdecken.
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