Kriegstagebücher: Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Denkst du bei Astrid Lindgren auch direkt an die berühmte schwedische Schriftstellerin und Pippi Langstrumpf? Aber wusstest du, dass Astrid Lindgren nicht nur Kinderbücher geschrieben, sondern auch 17 Tagebücher während des zweiten Weltkriegs? Genau darum geht es in unserem heutigen Blogbeitrag.
Als der Zweite Weltkrieg 1939 begonnen hat, war Astrid Lindgren 32 Jahre alt, verheiratet, Mutter zweier Kinder und arbeitete als Sekretärin in Stockholm, Schweden. Veröffentlicht wurden ihre Kriegstagebücher erst 2015, 13 Jahre nach ihrem Tod.
Astrid Lindgren beginnt Tagebuch zu schreiben
Am 1. September 1939 beginnt sie ihr Tagebuch mit den Worten „Oh! Heute hat der Krieg begonnen. Niemand wollte es glauben. (…) Über allem und allen liegt eine furchtbare Beklemmung. Den ganzen Tag meldet das Radio in regelmäßigen Abständen die neuesten Nachrichten. Viele Wehrpflichtige werden einberufen. Private Autofahrten sind verboten worden. Gott bewahre unseren armen vom Wahnsinn heimgesuchten Planeten!“
An manchen Tagen schreibt sie nur einen einzigen Satz, an anderen Tagen schreibt sie seitenlange Einträge und klebt Zeitungsartikel ein. Manchmal macht sie mehrere Wochen Pause.
Verarbeitung durch Dokumentation des Kriegsgeschehens
Im Laufe der Kriegsjahre schreibt sie darüber, was in der Welt passiert und wie dankbar sie ist, dass es ihr und ihrer Familie den Umständen entsprechend gut geht. So können sie Festtage wie gewohnt feiern und Ausflüge machen, dennoch sind diese vom Weltgeschehen überschattet und Astrid Lindgren denkt immer darüber nach, wie es den Menschen in den Ländern geht, die gerade bombardiert werden. Und das sechs lange Jahre lang – was für eine Belastung. Schweden blieb unverletzt, aber wie schwer es war, mit der Angst vor dem Krieg zu leben, lässt zum Beispiel der folgende Eintrag vom 31.12.1939 erahnen: „In der Silvesternacht schaut man zitternd in die Zukunft. Der Übergang in ein neues Jahr war nicht leicht. Die Zukunft sieht so hoffnungslos aus, so bedrohlich. Niemand kann sich freuen.“
Zuversichtlicher Abschluss
Das Buch endet sechs Jahre später am 31.12.1945 mit den Worten „Ich wünsche mir selber ein gutes neues Jahr! Mir und den Meinen! Und möglichst auch der ganzen Welt, aber das ist vermutlich zu viel verlangt. Doch selbst wenn es vielleicht kein gutes neues Jahr werden kann, wird es vielleicht ein besseres neues Jahr.“
Astrid Lindgrens Tochter Karin schreibt im Nachwort, dass es ihrer Mutter „(…) so wichtig war, für sich selbst zu dokumentieren, was in Europa und auf der Welt geschah, dass sie das Ausschneiden und Kommentieren über die gesamten sechs Kriegsjahre durchhielt.“ Sie hat den Kindern manchmal aus dem Tagebuch vorgelesen, sie aber immer beruhigt, dass es in Schweden keinen Krieg geben wird.
Am 8. Mai haben wir gefeiert, dass der zweite Weltkrieg vor 75 Jahren sein Ende fand. Dank Astrid Lindgrens Tagebüchern können wir die damaligen Ereignisse aus ihrer Sicht miterleben und ein Gefühl dafür bekommen, wie sie die Zeit erlebt hat. In der kostenlosen Leseprobe kannst du dir weitere Bilder von Astrid Lindgren, ihren Tagebüchern, handschriftlichen Einträgen sowie eingeklebten Zeitungsartikeln ansehen.
Die Kriegstagebücher von Astrid Lindgren tragen nicht nur eine historische Bedeutung, sondern zeigen auch beispielhaft, dass Tagebuchschreiben uns als eine Art Schreibtherapie durch Krisen helfen kann und sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirkt.
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