Altruismus



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Das Prinzip des „Geben und Nehmen“ ist in den meisten von uns verankert. Was ist aber mit den Menschen, die nur „geben“ ohne eine Gegenleistung zu erwarten? Die Sprache ist von Altruisten. Was genau dahinter steckt, erfahrt ihr hier.


Ob es nun das Trinkgeld im Restaurant, der Umweltschutz oder ein Ehrenamt (zum Beispiel beim Sorgen-Tagebuch) ist - Altruismus spielt häufig eine Rolle. Und weil dieser aus dem Latein abgeleitete Begriff so abstrakt klingt, sprechen viele auch von „Selbstlosigkeit“ oder „Uneigennützigkeit“. Letztendlich geht es um das Wohl „des anderen“. Ein Altruist stellt seine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund und tut etwas für andere ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das klingt für einige vielleicht erstmal merkwürdig, für andere erscheint es vielleicht erstrebenswert. Bis zu einem gewissen Grad ist es sicher auch, aber wie die meisten Dinge hat alles seine Grenzen. Zu viel des Guten kann leider auch manchmal ins Gegenteil ausschlagen.


Woher kommt diese Eigenschaft?


Nicht nur der Mensch, sondern auch andere Lebewesen zeigen altruistisches Verhalten. Zum Beispiel kümmern sich die Arbeiterbienen um den Nachwuchs der Königin und verteidigen das Volk vor Angreifern. Es handelt sich hierbei um eine Solidargemeinschaft ganz nach dem Motto „Ich helfe dir und du hilfst jemand anderem oder jemand anderes hilft mir“.


Sogenannte Spiegelneuronen leiten elektrische und chemische Signale nicht nur weiter wenn wir selbst uns bewegen, sondern auch wenn wir jemanden dabei beobachten wie er/sie eine Bewegung macht. Dies könnte ein Faktor sein, der zum Empathiegefühl beiträgt. Zusammen mit der Situation und den entsprechenden Persönlichkeitseigenschaften kann so eine altruistische Handlung entstehen.


Ich helfe dir gern!


Selbstlosigkeit und anderen zu helfen verleiht vielen ein Gefühl von innerer Zufriedenheit. Die Dankbarkeit der Menschen und das ruhige Gewissen am Ende eines Tages steigern unter anderem auch das Selbstwertgefühl. Egoismus führt zu einem unendlichen Streben nach Mehr, wohingegen Altruismus in einem neuen Empfinden von Glück mündet. Dies wirft vielleicht auch die Frage auf, ob es tatsächlich rein altruistische Handlungen gibt, da auch ein positives Gefühl als Belohnung gelten kann.


Durch altruistische Handlungen wirst du zum Vorbild für andere und regst sie zum Nachdenken über ihr Verhalten und die daraus resultierenden Konsequenzen an. So kannst du vielleicht noch weitere Menschen für Wohltätigkeit begeistern und einen großen Beitrag in der Gesellschaft leisten.



"Wer sich über des anderen Glück freut, dem blüht sein eigenes." - Deutsches Sprichwort

Jede Medaille hat zwei Seiten


"Die meisten Menschen verderben sich ihr Leben selbst durch einen gewissen ungesunden, forcierten Altruismus." - Oscar Wilde

Selbstlosigkeit ist nicht mit Selbstaufopferung gleichzusetzen. Altruisten laufen Gefahr ihre eigenen Bedürfnisse zu vergessen und damit das Glück anderer über ihr eigenes zu stellen. Manche leben nahezu am Existenzminimum und tendieren dazu einen besser bezahlten Job anzunehmen, obwohl ihnen dieser weniger gefällt, nur um mehr Geld spenden zu können. Auf Dauer kann dieses Verhalten auf die psychische Gesundheit schlagen. Es ist sehr wichtig die eigenen Bedürfnisse auch wahrzunehmen und zu erfüllen.


Es gibt sogar psychische Erkrankungen, die mit “zu viel” Altruismus assoziiert werden. Darunter fallen zum Beispiel Depression, Burnout und das sogenannte Helfersyndrom. Es allen recht machen zu wollen und nicht “Nein” sagen können können mögliche Anzeichen dafür sein, dass die altruistischen Züge belastend sind. Viele leiden auch unter einem Mangel an Selbstbewusstsein, da sie das Gefühl “gebraucht zu werden” in den Fokus legen. Wenn du oder jemand in deinem Umfeld vielleicht davon betroffen ist, ist es vielleicht ratsam mit einem Arzt darüber zu sprechen.


Finde das Gleichgewicht


Nun stellt sich die Frage: Was ist richtig? Altruismus oder Egoismus? Die Antwort lautet: beides. Ein gewisses Maß an Egoismus ist gesund und notwendig, um die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Altruismus kann viele positive Effekte haben, dennoch ist Vorsicht ratsam, um nicht selbst darunter zu leiden. Die Grenzen zwischen Altruismus und Egoismus sind vermutlich fließend, da die Glücksgefühle, die als Reaktion auf eine altruistische Handlung ausgeschüttet werden, auch als egoistische Motivation betrachtet werden können.


Letztendlich geht es darum anderen Menschen zu helfen und genau das liegt uns besonders am Herzen. Tagtäglich helfen wir unseren Nutzern mit ihren Sorgen und hoffen noch vielen weiteren Menschen da draußen helfen zu können. Wie ihr bestimmt wisst, ist unser Angebot komplett kostenlos und wird von ca. 50 Ehrenamtlichen gestemmt. Einige Nutzer fragen uns auch mal: “Wieso tut ihr das eigentlich?”. Hier habt ihr die Antwort: “Wir tun es gerne. Wir möchten einen Teil unserer Ressourcen (Zeit, Kraft und Erfahrungen) an die Menschen weitergeben, die sie brauchen.”







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Wichtiger Hinweis: Unser Tagebuch wird von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gepflegt und betreut. Wir bieten keine medizinische, juristische oder psychologische Beratung. Unsere Antworten basieren auf Lebenserfahrungen und der persönlichen Einschätzung unserer Autorinnen und Autoren. Sie sollen den Schreibern helfen, nicht alleine mit ihren Problemen dazustehen, ihnen Mut machen und neue Wege aufzeigen.

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