Off Road Kids



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Jedes Jahr werden zwischen 1500 und 2500 Kinder und Jugendliche zumindest zeitweise obdachlos. Davon werden circa 300 zu Straßenkindern, die langfristig keinen festen Wohnsitz haben. Off Road Kids hilft genau diesen Kindern und Jugendlichen aus ihrer Notlage. 

 

Off Road Kids wurde 1993 gegründet und ist die einzige Hilfsorganisation für Straßenkinder, die überregional, also in ganz Deutschland, tätig ist. Die Stiftung betreibt sogenannte Streetwork – Stationen in Berlin, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg und Köln. Außerdem wird die Online Beratung sofahopper angeboten. 

 

Woher kommen die Straßenkinder?

 

Die Kinder kommen überwiegend aus ländlichen Regionen. Die Gründe, warum Kinder sich dazu entschließen, von zu Hause auszureißen, sind verschieden. Oft gehören familiäre Probleme dazu, aber auch Missbrauch, Mobbing und Misshandlungen oder Vernachlässigung können ein Grund sein. Die Kinder reißen von zu Hause aus, um ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. 


Die meisten Kinder haben auch eine realistische Vorstellung ihrer Zukunft. Sie sind sich ihrer Situation bewusst. Es kostet sie eine gewisse Überwindung, aber sie möchten trotzdem ein Teil der Gesellschaft bleiben und sind in den meisten Fällen auch bereit, Hilfe anzunehmen. 

 

Die Ansätze zur Hilfe sind vielfältig

 

Mit verschiedenen Projekten will die Organisation für Straßenkinder Zukunftsperspektiven schaffen. Dazu gehört beispielsweise das Streetwork+ Gesundheitsprogramm, das Buddy – Programm, PREJOB – Sprungbrett Schulabschluss und die Online – Beratung für Jugendliche in Not. Finanziert wird die Arbeit von Off Road Kids durch Spendengelder. 


Die Streetwork-Stationen sind keine klassischen Anlaufstellen. Hier wird mit Terminen gearbeitet, um den Menschen das Gefühl von Wertschätzung zu geben. Auf der Straße findet der Small Talk statt, aber in den Räumen soll die Möglichkeit gegeben werden, einen geschützten Raum zu schaffen und auch intimere Gespräche abzuhalten. In der Büroatmosphäre soll an einer Perspektive für die Kinder und Jugendlichen gearbeitet werden. Auch liegen die Räumlichkeiten der Streetwork Stationen oft ein wenig versteckt, damit sich Betroffene nicht schämen müssen, das Angebot wahrzunehmen. 


Um mit den Schicksalen umzugehen, die einem tagtäglich begegnen, ist es wichtig, sich eigene Grenzen zu schaffen und sich bewusst zu sein, dass man das, was die Kinder erlebt haben, nicht rückgängig machen kann. Es ist ein Teil der Professionalität, mit dem Schicksal umzugehen. Auch der Austausch im Team ist dabei wichtig. Man muss sich vor Augen führen, dass die Straßenkinder noch etwas an ihrem Leben ändern können. 

 

Verdeckte Obdachlosigkeit

 

Ein weiteres Problem ist die verdeckte Obdachlosigkeit. Diese ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Kinder, die von zu Hause geflohen sind oder rausgeworfen wurden kommen oftmals bei Freunden oder Bekannten unter. Sie haben kein festes zu Hause, sind aber nach ihrer Definition auch nicht obdachlos. Gerade im Zeitalter von Social Media ist es einfacher mit Fremden Menschen Kontakt aufzunehmen und sich über das Internet einen Schlafplatz zu organisieren. Das birgt aber auch Gefahren, vor allem für Mädchen. Leider passiert es viel zu oft, dass die Notlage der Kinder ausgenutzt wird. Hier bietet die Straße tatsächlich auch einen gewissen Schutz, denn wenn keiner weiß wo ich bin, dann kann einem auch keiner in so einer Notsituation helfen. 

 

An dieser Stelle soll die Online – Beratungsstelle sofahopper helfen. Das Angebot richtet sich an genau diese Kinder. Es werden keine Schlafmöglichkeiten vermittelt, sondern den Kindern soll geholfen werden, wieder aus ihrer Situation herauszukommen. Über das Internet wird der Kontakt zu den Mitarbeitern von Off Road Kids hergestellt, die den Kindern mit allen Problemstellungen helfen können. Ob es familiäre, juristische oder schulische Probleme sind, ob man von Wohnungslosigkeit bedroht oder eine Postadresse benötigt, die Mitarbeiter von Off Road Kids unterstützen dabei. Dadurch, dass man diese Hilfe über das Internet anfordern kann, ist es möglich mehr Kinder zu erreichen. 


Mit 18 fällt man aus dem System 


Nicht jeder hat ein stabiles soziales Umfeld und Eltern oder Familie die immer hinter einem stehen. Als Jugendlicher kann einem durch den Staat geholfen werden. Mit 18 endet diese Hilfe in den meisten Fällen allerdings. Es wird erwartet, dass man dann in der Lage ist, auf eigenen Füßen zu stehen. Doch mit 18 ist man meistens noch nicht soweit, als das man alles alleine schaffen könnte. Wenn einem dann noch die Unterstützung fehlt, kann es schnell passieren, dass man durch das System rutscht und auf der Straße landet. Theoretisch kann man die Hilfe bis zu seinem 27. Lebensjahr in Anspruch nehmen, doch das ist mit vielen bürokratischen Hürden verbunden, die man nur schwer alleine überwinden kann. 


Zukunftsperspektiven schaffen 


Viele der Straßenkinder möchten ihr Leben noch ändern und brauchen die nötige Unterstützung, damit ihnen das auch gelingt. Straßenkinder sind Menschen wie du und ich, die durch einen Schicksalsschlag aus ihrer Welt gerissen wurden. Sie haben genauso Träume und Vorstellungen für die Zukunft. Diese jungen Menschen sind dazu bereit, ihr Leben zum Besseren zu verändern. Und die benötigte Unterstützung wird ihnen von Off Road Kids geboten.







Anlaufstellen
Wichtiger Hinweis: Unser Tagebuch wird von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gepflegt und betreut. Wir bieten keine medizinische, juristische oder psychologische Beratung. Unsere Antworten basieren auf Lebenserfahrungen und der persönlichen Einschätzung unserer Autorinnen und Autoren. Sie sollen den Schreibern helfen, nicht alleine mit ihren Problemen dazustehen, ihnen Mut machen und neue Wege aufzeigen.

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